Damit der Kunde einen qualitativ hochwertigen Zieltext bekommt, werden Übersetzungen grundsätzlich von Muttersprachlern angefertigt. Dieser Hinweis ist auf jeder Website von Sprachdienstleistern zu finden und als Teil des Qualitäts-Claims nicht weiter erwähnenswert. Eine andere Überlegung ist viel interessanter – wer sorgt dafür, dass der Übersetzer einen qualitativ hochwertigen Ausgangstext vom Kunden bekommt? In einer hochgradig globalisierten Welt rekrutieren Organisationen Mitarbeiter mit unterschiedlichsten Muttersprachen. In diesen Organisationen wird als Lingua franca meistens Englisch verwendet, und auch wichtige Unterlagen werden auf Englisch verfasst – im Idealfall in hervorragender Qualität, aber nicht selten mit allen denkbaren Interferenzen. Für Kongresse und Tagungen kommen Länderberichte oft aus aller Welt, die in den Sekretariaten wegen fehlender Zeit nicht weiter überprüft, sondern direkt an die Sprachdienstleister weitergeleitet werden. Hier verlassen sich die Kunden auf Erfahrung, Phantasie, Weltwissen und Intuition des Übersetzers, aber sicher nicht auf irgendeinen Algorithmus.
Das führt zu weiteren grundsätzlichen Fragen – erfolgt eine interne Überprüfung oder Freigabe, bevor der Text an die Übersetzer geht? Wird der Text veröffentlicht? Können Probleme mit dem Verfasser geklärt werden?
Wenn nicht, heißt es leider in einigen Fällen: Mission Impossible – burn before reading!